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Was sind Sektoren?

Ähnlich wie  Domänen auf der Business Ebene, kann eine Anwendungslandschaft auf der Anwendungs- und Datenebene in verschiedene Sektoren eingeteilt werden. Diese Sektoren sind - im Gegensatz zu Domänen - harte Abgrenzungen. Das heißt: Sie sind technisch durch zum Beispiel API-Gateways voneinander abgegrenzt und kapseln dadurch von außen betrachtet ihre enthaltenen Anwendungen.

Sektoren im Metamodell
Sektoren im Metamodell

Wozu Sektoren?

Eine kleine Anwendungslandschaft kommt problemlos ohne Sektoren aus. Aber sollten sich im Unternehmen mehr als 100-200 Anwendungen angesammelt haben, dann bringt die Aufteilung in Sektoren folgende Vorteile:

  • Modularität: Durch die Aufteilung in Sektoren und die Verwendung von APIs wird eine modulare Architektur gefördert, bei der einzelne Anwendungen oder Komponenten unabhängig voneinander entwickelt, aktualisiert und gewartet werden können. Dies verringert die Komplexität der Gesamtlandschaft, da Änderungen in einer Anwendung nicht notwendigerweise Änderungen in anderen Anwendungen nach sich ziehen.

  • Flexibilität und Skalierbarkeit: Eine sektorisierte Architektur ermöglicht es, einzelne Teile der Anwendungslandschaft bei Bedarf zu erweitern oder zu reduzieren, ohne das Gesamtsystem zu beeinträchtigen. Dies unterstützt die Skalierbarkeit und Anpassungsfähigkeit des Unternehmens an wechselnde Anforderungen und Lasten.

  • Wiederverwendbarkeit: APIs ermöglichen die Wiederverwendung von bestehenden Funktionen und Diensten, indem sie standardisierte Zugriffspunkte bieten. Dadurch können Entwickler auf vorhandene Funktionalitäten zurückgreifen, anstatt diese neu entwickeln zu müssen, was Zeit und Ressourcen spart.

  • Interoperabilität: Durch klar definierte Schnittstellen (APIs) zwischen den Sektoren können unterschiedliche Anwendungen und Technologien miteinander kommunizieren und interagieren. Dies ist besonders wichtig in heterogenen IT-Landschaften, in denen verschiedene Technologien, Plattformen und Standards zum Einsatz kommen.

  • Sicherheit: Die Trennung in Sektoren kann auch aus Sicherheitsgründen vorteilhaft sein. Durch die Isolierung bestimmter Anwendungen können Sicherheitsrisiken eingedämmt werden. APIs können zudem so gestaltet werden, dass sie nur die notwendigen Informationen und Funktionen preisgeben, wodurch das Risiko von Datenlecks und anderen Sicherheitsproblemen reduziert wird.

  • Wartbarkeit und Agilität: Eine sektorisierte Architektur mit klaren Schnittstellen fördert die Wartbarkeit der Anwendungen. Fehlerbehebungen, Updates und Verbesserungen können in einzelnen Sektoren durchgeführt werden, ohne das Gesamtsystem zu beeinträchtigen. Dies unterstützt agile Entwicklungspraktiken und eine kontinuierliche Verbesserung der IT-Landschaft.

  • Kostenkontrolle: Indem Komponenten wiederverwendet und unabhängig voneinander entwickelt und skaliert werden können, lassen sich Entwicklungskosten und Betriebskosten besser kontrollieren und optimieren.

Insgesamt ermöglicht die sektorisierte Einteilung von Anwendungen und deren Trennung durch APIs in einer Enterprise Architektur eine effizientere, sicherere und flexiblere Gestaltung der IT-Landschaft, die besser auf die dynamischen Anforderungen des Geschäftsumfelds reagieren kann.

Für die Aufteilung einer Anwendungslandschaft in Sektoren existieren verschiedene Best-Practises, die im Artikel  Enterprise Architektur Schnittkanten näher beschrieben werden.