Alternative Betriebssysteme

 
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Laut dem Statistikportal  Statista hatte Microsoft Windows (alle Versionen) im Januar 2025 einen weltweiten Marktanteil von 71,9% bei Desktop-Computern. macOS lag dahinter bei 15,02% und Linux bei 3,72%. Bemerkenswert ist, dass die Werte im Januar 2009 noch ganz anders aussahen: Windows: 95,42%, macOS: 3,68% und Linux: 0,64%. Der Trend geht also eindeutig weg von Microsoft Windows als Desktop-Betriebssystem. Dieser Trend dürfte sich im Oktober 2025 noch verstärken, wenn Windows 10 aus der regulären Wartung fällt. Dies ist eine Chance für Unternehmen, sich aus der Monopolfalle Microsoft zu lösen.

Die alternativen Betriebssysteme macOS und Linux bieten vielversprechende Ansätze, um den gestiegenen Anforderungen an Datenschutz, Anpassbarkeit und Kosteneffizienz gerecht zu werden. Gerade bei Linux ist es jedoch schwierig, von einem Betriebssystem zu sprechen, da sich die einzelnen Distributionen zum Teil erheblich voneinander unterscheiden.

macOS

Das Apple-Betriebssystem macOS überzeugt durch eine intuitive Benutzeroberfläche, hohe Stabilität und ein ausgeprägtes Sicherheitskonzept, das sich insbesondere an professionelle Anwender richtet. Durch die enge Integration in das Apple-Ökosystem profitieren Unternehmen von einer nahtlosen Hardware-Software-Kombination, die auf Effizienz und Zuverlässigkeit ausgelegt ist. macOS bietet nicht nur umfangreiche Sicherheitsfunktionen, sondern auch regelmäßige Updates, die den Schutz vor aktuellen Bedrohungen sicherstellen. Gerade in Bereichen, in denen kreative und gestalterische Prozesse eine Rolle spielen, hat sich macOS als zuverlässige Alternative erwiesen. Ein weiterer Vorteil von macOS ist, dass Microsoft Office problemlos darauf läuft. Ein Wechsel des Betriebssystems muss in diesem Fall also nicht mit einem Wechsel der Office-Suite einhergehen.

Der Nachteil von macOS ist nach wie vor die Abhängigkeit von einem amerikanischen Konzern. macOS ist zwar bei weitem nicht so aufdringlich wie Windows und funkt bei weitem nicht so viel nach Hause. Aber wenn es hart auf hart kommt, kann auch macOS von zentraler Stelle aus lahm gelegt werden. Für absolut sicherheitskritische Bereiche ist es daher nicht geeignet. Außerdem läuft macOS nur auf Computern von Apple. Ein Austausch des Betriebssystems würde also auch einen Austausch der Arbeitsplatz-Hardware bedeuten. Allerdings ist Apple-Hardware im Durchschnitt langlebiger als Windows-PCs. Die Investition kann sich langfristig rechnen.

Linux

Linux-basierte Betriebssysteme wie Ubuntu, Fedora oder openSUSE bieten ein hohes Maß an Flexibilität und Anpassbarkeit. Viele Unternehmen schätzen an Linux die Möglichkeit, das System quasi „von Grund auf“ an ihre spezifischen Anforderungen anzupassen. Zudem stehen zahlreiche Open-Source-Anwendungen zur Verfügung, mit denen sich der gesamte IT-Betrieb kostengünstig gestalten lässt. Ein weiterer Vorteil von Linux-Systemen ist die hohe Stabilität und Sicherheit, die durch regelmäßige Updates und eine engagierte Entwicklergemeinde gewährleistet wird. Allerdings erfordert der Umstieg auf Linux auch ein Umdenken im täglichen Arbeitsablauf, da viele Anwendungen und Arbeitsprozesse speziell auf Windows ausgerichtet sind. Insbesondere der Verzicht auf Microsoft Office erschwert den Umstieg auf eine Linux-Distribution. Aber auch diese Baustelle kann mit einer souveränen Office-Strategie angegangen werden.

Kubuntu Linux mit KDE Plasma Desktop
Kubuntu Linux mit KDE Plasma Desktop

Vorteile und Herausforderungen

Die Einführung alternativer Betriebssysteme hat mehrere Vorteile. So bieten macOS- und Linux-Systeme häufig ein höheres Maß an Sicherheit, da sie von Haus aus gegen viele gängige Angriffsmethoden geschützt sind. Darüber hinaus kann der Einsatz von Open-Source-Lösungen zu erheblichen Kosteneinsparungen führen, da Lizenzgebühren entfallen und Anpassungen an die eigenen Bedürfnisse vorgenommen werden können. Die Flexibilität, die beide Betriebssysteme bieten, eröffnet zudem die Möglichkeit, maßgeschneiderte IT-Lösungen zu entwickeln, die genau auf die Unternehmensprozesse abgestimmt sind.

Gleichzeitig sind aber auch einige Herausforderungen zu beachten. Insbesondere können Kompatibilitätsprobleme auftreten, wenn Spezialsoftware, die traditionell auf Windows basiert, migriert werden soll. Hier können spezifische Anpassungen oder sogar Neuentwicklungen notwendig sein, um den vollen Funktionsumfang zu gewährleisten. Darüber hinaus erfordert die Umstellung auf alternative Systeme häufig eine umfangreiche Schulung der Mitarbeiter, da Administration, Arbeitsabläufe und Bedienkonzepte deutlich voneinander abweichen. Nicht zu unterschätzen ist auch der Integrationsaufwand in bestehende IT-Infrastrukturen - insbesondere in Unternehmen mit komplexen, historisch gewachsenen Systemlandschaften. Schließlich muss auch die unternehmenseigene Lösung für das Gerätemanagement an die neuen Betriebssysteme angepasst oder komplett ersetzt werden.

Handlungsempfehlung

Führen Sie eine gründliche Evaluierung Ihrer aktuellen IT-Infrastruktur durch, um das Potenzial alternativer Betriebssysteme zu ermitteln. Analysieren Sie dabei nicht nur die technischen Anforderungen, sondern auch die Auswirkungen auf bestehende Geschäftsprozesse. Eine Pilotphase, in der ausgewählte Bereiche auf macOS oder Linux umgestellt werden, kann wertvolle Erkenntnisse liefern und hilft, mögliche Kompatibilitätsprobleme frühzeitig zu erkennen. Setzen Sie dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit internen und externen Experten, um die Übergangsphase reibungslos zu gestalten und langfristig von den Vorteilen alternativer Betriebssysteme zu profitieren.